Besuch in der Schule am Brunnen in Frohnhausen
‘Was ist eigentlich Badminton?‘, erkundigte sich Roman Birkholz am vergangenen Freitag bei einigen Grundschulklassen der Schule am Brunnen in Dillenburg-Frohnhausen. Mit dieser Frage war der lizenzierte A-Trainer angetreten, um die schnellste Rückschlagsportart der Welt einmal vorzustellen und den jungen Schülerinnen und Schülern eine erste Tuchfühlung mit Schläger, Federball, Netz und Spielfeld im Sportunterricht zu ermöglichen.
Die Badmintonabteilung des TV 1843 Dillenburg hat es sich aus mehrerlei Gründen zum Ziel gesetzt, die seit 1992 regulär bei Olympia vertretene Sportart an Schulen bekannter zu machen. Mit Unterstützung und gefördert durch die Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement, sollen Kinder für den Vereinssport (zurück) gewonnen werden. Gerade in den herausfordernden Corona-Zeiten und nach den monatelangen Lockdowns 2020 und 2021, sehen es die Dillenburger Badmintonspieler als außerordentlich wichtig an, vor allem Kinder und Jugendliche wieder für Bewegung und körperliche Aktivität zu begeistern.
„Der Vorteil von Badminton ist dabei, das es vom Grunde her schon einen soliden Schutz vor Ansteckungen und Infektionen bietet“, erklärt Badminton-Abteilungsleiter Christian Becker. Weiter führt er aus, dass „durch die Spielfelder und Netze eine natürliche Distanz gewahrt ist, so dass Badminton auch in Pandemiezeiten einer der sichersten Sportarten ist, die betrieben werden kann“. Je nach aktuellen Bestimmungen kommen auch entsprechende Hygiene- und Schutzkonzepte zur Anwendung, um die Sicherheit und einen bedenkenlosen Trainingsbesuch zu gewährleisten.
Außerdem geht es den Badminton-Verantwortlichen auch darum, den Kindern den Unterschied zum Federball zeigen zu können. Um den in der Gesellschaft weit verbreiteten Irrtum, beides sei das Gleiche, nur mit unterschiedlichen Namen, ein Stück weit auflösen zu können, erwartete die Grundschüler ein abwechslungsreiches Programm.
Da nicht direkt ein Meister – oder Meisterin – vom Himmel fällt, vor allem in einem Alter, wo wie Hand-Augen-Koordination den Kindern durchaus einiges abverlangt, ging es erst einmal mit Luftballons los. Damit wurde diese Herausforderung spielerisch angegangen, ganz nach dem Motto „vom leichten zum Schweren“.
Später wurde Mithilfe von „Toni“, eine fiktiv vom Deutschen Badminton-Verband (DBV) entwickelten Figur, im Stationsbetrieb geübt. Die Fantasiegestalt in Form eines Federballs illustrierte dabei die Übungen detailliert, um die Grundschülerinnen und -schüler an das Badmintonspiel heranzuführen und für das beliebte Rückschlagspiel zu begeistern.
„Wie halte ich den Schläger, Vorhand, Rückhand, Griffwechsel“, erzählt Roman Birkholz, „waren erst einmal die ganz einfachen Grundlagen, mit denen wir begonnen haben. Anschließend haben wir versucht, den Einstieg in das Sportspiel Badminton durch einfache Übungen zu ermöglichen“. Das gelang mit Erfolg und alle Kinder konnten das Ziel, an den verschiedenen Stationen Punkte zu sammeln, auch erreichen. Zur Belohnung erhielten dafür alle zum Abschluss der doppelten Unterrichtsstunde eine Urkunde.
Schulbesuche dieser Art sind Teil des Talentnest-Konzept, was die Badmintonabteilung als Kern ihrer Jugendarbeit umsetzt. Vom DBV dafür seit Februar auch offiziell anerkannt und ausgezeichnet, versucht man Badminton dem potentiellen Nachwuchs in den Schulen vorzustellen und nach Möglichkeit das ein oder andere Kind für die Trainingsstunden im Verein zu gewinnen.
Bereits zum zweiten Mal war die Dillenburger Badmintonabteilung in Frohnhausen zu Gast, nachdem man erstmals im letzten Schuljahr die ersten Klassen dort unter die Lupe nahm. Diesmal waren es die neuen Erstklässler, die Besuch im Sportunterricht hatten. „Wieder eine rundum gelungene Aktion mit motivierten und bewegungsfreudigen Kindern“, befand Roman Birkholz, der den TVD-Nachwuchs donnerstags in der Dillenburger Nassau-Oranien-Halle trainiert.
Das meinten auch die beiden Sportlehrerinnen Nina Stolz und noch Uta Spindler-Biehl, die ihre Klassen während des „Badminton-Abenteuers“ betreuten. „Bei diesem Ausflug in die Welt des Badmintons haben wir selbst einige neue Einblicke gewinnen können“, gaben die Pädagoginnen von sich und fuhren fort, „dass die Schülerinnen und Schüler abwechslungsreich beschäftigt waren und die Sportart einmal unter professioneller Anleitung ausprobieren konnten“. Ihr Fazit lautete daher ebenso wie das des Konrektors Erik Reich, der zusammen mit der Badmintonabteilung aus Dillenburg den Tag organisiert hatte, einstimmig: „Alle Seiten sind glücklich und wir können von einem wirklich gelungen Besuch sprechen“.
Weitere Aktionen dieser Art sind für die kommenden Wochen und Monate in weiteren Schulen geplant. „Rund 50 Kinder und Jugendliche besuchen derzeit unsere Trainingsstunden“, berichtet Abteilungsleiter Christian Becker über die Jugendarbeit in seiner Abteilung, „aber wir haben noch freie Kapazitäten und vor allem Lust, junge Menschen zu fördern und sie auf ihrem Weg ein Stück weit begleiten zu können“. Dass das im Idealfall auch zu Erfolgen, Meisterschaften und Titeln führt, zeigten die diesjährigen Bezirksmeisterschaften des Badminton-Bezirks Wetzlar Anfang Oktober in Hungen, wo der TV 1843 Dillenburg mit neun Siegen erfolgreichster aller teilenehmenden Vereine war.